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Las Terrenas/ Dominikanische Republik |
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10. Eintrag in das
elektronische Tagebuch der Auswanderer, Titel: Kinder, Hunde und ein Einbruchsversuch
Sternzeit: 24. März 2004, 8.35 Uhr, Las Terrenas,
Dominikanische Republik
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Die Zeit rennt nur so
dahin – schon wieder ist fast ein Monat seit dem letzten Eintrag
vergangen! Kinder: Wir haben unsere 3
Patenkinder in Azua besucht. Als Kinder kann man sie nun eigentlich nicht
mehr bezeichnen, denn Octavio ist 18, Estenio 17 und Marolin 15 Jahre alt. Es
ist wirklich erstaunlich, wie sie sich im Laufe der Jahre zum Positiven
verändert haben. Octavio hat sich vom verängstigten, scheuen Wesen
mit den traurigen Augen zu einem selbstbewussten, jungen Mann entwickelt.
Estenio, früher eher klein und kränklich, heute
großgewachsen, sportlich durchtrainiert und mit hervorragenden
schulischen Leistungen. Marolin, den wir erst seit einem Jahr fördern,
ist allerdings immer noch sehr schüchtern. Auch die mit den
Spendengeldern geförderten Projekte haben sich sehr gut entwickelt. So
war die Gegend bei Estenio früher karges Ödland, ohne Wasser, wo
nichts wuchs und es keinen Schatten zum Schutz vor der Sonne gab. Daher
lebten auch die Tiere, wie Hühner, Hunde und sogar Ziegen mit im Haus
und so wurden die Menschen von Parasiten befallen. Heute gibt es
Wasserleitungen, die Bewohner konnten Gärten anlegen und
schattenspendende Bäume pflanzen. Latrinen wurden gebaut und die
hygienischen Verhältnisse haben sich ungemein verbessert. Danke, dass
Ihr alle so fleißig gespendet habt, das Geld und auch die Kleidung
kommt den Menschen in den Projektgebieten wirklich sehr zu Gute. Aber es gibt immer
noch sehr viel Armut in dieser Region und wir werden versuchen, ob eventuell
die Lehmbauweise den Menschen helfen kann, da Baumaterial kaum zu bezahlen
ist (ein Sack Zement kostet z.B. in Deutschland um die 2,50 Euro, hier um die
6,- Euro!!! und der Monatslohn beträgt gerade mal 50,- bis 100,-
Euro...). Lehm ist fast auf jedem Grundstück vorhanden und das gesunde
Wohnklima in einem Lehmhaus wäre besonders in dieser sehr
heißen-trockenen Region ein großer Vorteil. Übernachtet
haben wir mal wieder in einem Stundenhotel, “normale“ Hotels gibt
es in nicht-touristischen Gebieten kaum. Man fährt mit dem Auto in eine
Garage, lässt das Rolltor herab, geht ins Zimmer und meldet sich per
Telefon an. Die sofortige Bezahlung erfolgt über eine in die Wand
eingelassene Klappe ohne Sichtkontakt – alles sehr diskret. Über
diese Klappe bekommt man dann Handtücher, Bettwäsche, ein
Stück Seife und zwei Kondome (!) sowie gewünschte Speisen +
Getränke gereicht. Die Zimmer verfügen alle über Fernsehen
(inkl. Biologie-Filmen...), bunt illuminierte Fassaden, Musikbeschallung,
Klimaanlage und fließend heißes Wasser (gibt es oft nicht mal in
touristischen Hotels!) – Luxus pur und das zum kleinen Preis (14,-
Euro) inkl. Spaßfaktor für die gesamte Atmosphäre. |
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Hunde: In Las Terrenas gibt
es einen Verein, der sich um die Straße- und Strandhunde kümmert.
Sie werden eingefangen, medizinisch versorgt und kastriert. Nach ca. einer
Woche “Klinik“-Aufenthalt kommen sie zurück in die Freiheit.
Ich arbeite täglich ehrenamtlich mit und das ein oder andere Schicksal
geht mit sehr zu Herzen. Doch es macht so viel Freude und man kann die
verbesserte Situation der Hunde im Ort schon deutlich sehen. Pützken wurde
gestern auch kastriert. Lucky und Happy geht es gesundheitlich wieder gut -
gottseidank. Jetzt noch die
letzten News: Die Arbeiten auf der Baustelle
gehen voran. Die Boden-platte wurde gestern gegossen, die Steinproduktion
läuft gut, um das Grundstück wird eine Mauer aus schönen
Kalksteinen gebaut und wir haben schon viele Bäume (Palmen und
Obstbäume) gepflanzt. Strom und Wasser haben wir nun endlich auch
anliegen! (Fotos der Baustelle bei Aktuelles/
Fotos) Ich bin stolze
Besitzerin einer Waschmaschine (Frontlader!) - gibt es nur in einem einzigen
Geschäft in Santo Domingo und das zu einem Preis... Als Vollmond war,
haben wir mit vier Freunden am Strand eine kleine Grillparty veranstaltet:
Meeresrauschen, eine laue Brise, lecker Essen, reichlich Getränke,
Lagerfeuer, die nackten Füße im noch warmen Sand steckend, sanfte
Musik, funkelnde Sterne und ein riesiger Vollmond der zum Greifen nah scheint
– das Leben hat so viele gute Seiten! Ja, und dann war da
noch der Einbruchsversuch: Sonntag Nachmittag um vier Uhr, wir machten
gerade eine kleine Siesta, da hören wir doch ein merkwürdiges
Geräusch. War das wieder der blöde Nachbarhund, der die
Terrassenmöbel anknabbert? Buschi steht auf um nachzusehen und bemerkt,
wie zwei Männer am Moskitogitter des Küchenfensters herumwerken und
gerade die Brechstange ansetzen wollen. Auf Buschis höfliche Frage, was
das werden soll bekamen die Einbrecher so einen Schreck, dass sie sofort die
Flucht ergriffen. An diesem Sonntag wurden noch einige andere Häuser
ausgeraubt... Unsere 3 tollen Wachhunde haben übrigens alles verschlafen!!! Passt auf Euch auf,
wir hören von einander, alles Liebe von
Buschi und Miriam Fotos: Besuch bei Estenio (der junge Mann, der neben Buschi sitzt), arme Dorfbewohnerin, unser Stundenhotel, die Tochter unsers Bauleiters spielt Blume |